Beim Leiter*innen-Forum 2024 erwarten euch drei Tage voller intensivem Austausch mit anderen Gruppenleiter*innen zu einem brandaktuellen Thema: Mentale Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen.
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Mit der KjG die Vielfalt der Religionen und Politik im Heiligen Lang kennenlernen – Koexistenz, Konflikt und Zusammenhalt. 2022 konnten bereits 22 junge Erwachsene dies erleben. Nach der mehr als positiven Rückmeldung zu der Fahrt haben wir uns entschieden die Fahrt 2024 erneut aufzulegen. Wenn ihr wissen wollt wie diese Fahrt verlaufen ist schaut gerne hier vorbei.
Disclaimer zur aktuellen Lage:
Bei einer bestehenden Reisewarnung durch das Auswärtige Amt wird die Reise selbstverständlich nicht durchgeführt werden. Bei einer Absage der Fahrt aufgrund der politischen Lage werden sowohl auf die angemeldeten Teilnehmer*innen als auch den KjG Diözesanverband keine Kosten zukommen.
Anmeldung:
Anmeldeschluss: 31.05.2024
Abmeldeschluss: 31.05.2022
Hier klicken zum anmelden!
Programm
Das volle Programm findet ihr im Flyer. Aber hier schonmal ein paar Highlights:
- Besuch der Stadt Haifa
- Wohnen in Beit Noah (Begegnungsstätte von der KjG im Jahr 2017 unterstützt)
- Besuch wichtiger biblischer Orte, wie Bethlehem, die Grabeskirche und die Taufstelle Jesu am Jordan)
- Ausflug zu den Golan-Höhen
- Besuch einer Kreuzfahrerfestung
- Bad im Toten Meer
- Die Jerusalemer Altstadt hautnah erleben
- Politische Einblicke in die Region durch Gespräche mit Menschen vor Ort und einer Tour durch Ostjerusalem
- Besichtigung der zentralen Shoa-Gedenkstätte Yad Vashem
Ihr sucht das nächste große KjG-Event? Dann seid ihr hier absolut richtig!
Vom 30.05.-01.06 werden wir mit euch ein Wochenende voller Spaß auf dem Gelände des CVJM Michelstadt in Blockhütten verbringen.
‘Das Event’ – Unnormal?!
Was ist ‘Das Event’?
Den etwas älteren unter euch sagen die Begriffe “Aufbruch”, “Aipotu” und “Farbenblind” vielleicht noch was. Das waren die Themen unserer vergangenen Großveranstaltungen. Dabei sind KjGler*innen aus dem gesamten Bistum von klein bis groß zusammen gekommen haben ein Wochenende alà KjG-Style gefeiert. Nachdem das “Seelenbohrerland” 2020 wegen Corona leider ausfallen musste reiht sich ‘Das Event’ in diese Tradition ein. Aktuell wird eifrig für 2025 geplant und wir freuen uns jetzt schon auf die coole Zeit, die wir haben werden!
Ende 2012 beschloss der Diözesanausschuss (DA), in Anlehnung an eines der entwicklungspolitischen Ziele der Vereinten Nationen von 1970, jährlich 0,7% des Brutto-Jahreseinkommens des Diözesanverbandes (DV) an ein Projekt in der Entwicklungszusammenarbeit zu spenden. Jedes Jahr wird nun seitdem ein neues Projekt ausgewählt. Seit 2021 wird das Spendenziel auf der Diözesankonferenz beschlossen.
Liste vergangener 0,7% – Spenden
2023: ???
2022: Tent of Nations
2021: Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ e.V.
2020: Eco Projekt Wane
2019:
Verein für krebskranke und chronische Kranke Kinder e.V. Darmstadt
2018: Junge Menschen für Afrika e.V. Ober-Ramstadt
2017: G.S. Rosa Mystica – inclusive School, Kamonyi, Ruanda
2016: Beit Noah, Tiberias, Israel
2015: Foundation e.V., Haiti
2014: Centro Jesus Amigo, Caritas Juigalpa, Nicaragua
2013: Chaminade Secondary School, Karonga, Malawi
2012: Masifunde, Südafrika
G.S. Rosa Mystica School in Kamonyi – gefördertes Projekt 2017
Internationale Jugend- und Behindertenbegegnungsstätte Beit Noah in Tabgha am See Genesareth / Israel – gefördertes Projekt 2016
Ihr könnt uns auch gerne Vorschläge für Projekte senden. Bisher fiel die Entscheidung für ein Projekt im Rahmen unseres Herbst Wochenendes (Oktober). Für die nächste Spende wird es einen Beschluss auf der anstehenden DiKo 2024 geben. Bis dahin freuen wir uns auf eure Ideen! Wenn ihr in eurer Pfarrei auch einmal ein entwicklungspolitisches Projekt bewerben oder Spenden sammeln wollt, stehen wir euch gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Auch unser Bundesverband spendet jährlich; mehr Infos gibt es hier.
Seit dem 30.06.2023 hat die KjG im DV Mainz ein eigenes Institutionelles Schutzkonzept (kurz: ISK).
Materialien
▼ Meldewege
▼ Hilfen: Erstellung eures ISK
Vorstellung und erste Erarbeitung in deiner OG
Powerpoint zur Vorstellung und ersten Erarbeitung des ISK in der Ortsgruppe
Arbeitshilfe des Bistums
Wenn ihr die Arbeitshilfe als gedruckte Version benötigt, lassen wir euch eine zukommen.
Textbausteine für euer ISK
sowie Begriffsdefinitionen und Literaturhinweise vom Bistum Mainz zur Verfügung gestellt und hier zum herunterladen
Risiko- und Situationsanalyse
Materialien des Bistums Münster
▼ Wimmelbilder ausklappen
Fragebögen als Hilfen zur Erstellung
Welche Schutz- und Risikofaktoren gibt es?
Für die DV-Ebene haben wir Fragebögen entworfen. Ihr düft euch gerne an ihnen orientieren, Fragen rauskopieren oder umformulieren.
▼ Organigramm für die Ortsebene
▼ Kultur der Achtsamkeit
ISK-Borschüre zur Kultur der Achtsamkeit vom BDKJ
▼ Koordinationsstelle Prävention
Die Koordinationsstelle Prävention gegen sexualisierte Gewalt des Bistums bietet euch noch weitere Infos und Beratungsstellen
▼ DiKo 2022
Powerpoint mit der wir euch das erste Mal auf der Diko 2022 informiert haben.
FAQ rund ums ISK
▼ Was ist ein Institutionelles Schutzkonzept (ISK)?
Ein Institutionelles Schutzkonzept, oder kurz ISK, fasst alle Maßnahmen der Prävention sexualisierter, aber auch physischer und psychischer, Gewalt in einem Dokument zusammen. Es soll Handlungssicherheit im Umgang miteinander bieten und Wege aufzeigen, wie mit gefährdenden Situationen umgegangen werden kann. In der Erstellung des Konzeptes soll der eigene Verband und die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen genauer betrachtet, überprüft und bewertet werden. Hierbei sollen risikobehaftete Strukturen, Situationen und Prozesse, sowie auch schützende Faktoren herausgearbeitet werden. Aus diesen werden anschließend verbessernde Maßnahmen entwickelt. Ein ISK bezieht sich also immer auf eine bestimmte Institution, wie einen Jugendverband, und richtet sich nach dessen Arbeit aus. Das Schutzkonzept wird daher passgenau für das Verbandsleben entwickelt.
Die Erstellung solcher Konzepte fördert die Sensibilisierung für das Thema Prävention, den offenen Umgang mit Fehlern, eine „Kultur der Achtsamkeit“ als eine gemeinsame Haltung und den Respekt sowie die Wertschätzung untereinander. Es kann also auch als ein Qualitätsentwicklungsprozess gesehen werden.
▼ Was sind die Hauptbausteine des ISK?
Grob zusammengefasst sollen v.a. diese 4 Bausteine in euerem ISK-Prozess betrachtet werden.
- Wie verhaltet ihr euch als Gruppe und in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen?
- Wo werden Kinder bei euch geschützt und wo sind noch Risikien für sie?
- Was müssen Gruppenleiter*innen oder auch andere mit Verantwortung mitbringen, damit sie bei uns mitarbeiten dürfen?
- Wie geht ihr vor, wenn ihr von einem grenzüberschreitenden Fall erfahrt? An wen müsst und wollt ihr diesen Fall melden?
▼ Wer muss ein ISK erstellen?
Die deutsche Bischofskonferenz hat alle deutschen Bistümer damit beauftragt Institutionelle Schutzkonzepte für ihre Strukturen zu erstellen bzw. erstellen zu lassen.
Laut der Ordnung zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt an Minderjährigen und schutz- oder hilfebedürftigen Erwachsenen des Bistums Mainz und deren Ausführungsbestimmungen, sind alle kirchlichen Rechtsträger innerhalb des Bistums dazu verpflichtet, ein Institutionelles Schutzkonzept für die eigenen Strukturen zur erstellen.
hier die Ordnung zur Prävention
hier zu den Ausführungsbestimmungen
Auch alle KjG-Ortsgruppen sind als Mitglieder des Diözesanverbandes angehalten, ein eigenes Institutionelles Schutzkonzept zu entwickeln bzw. an der Erarbeitung eines solchen beteiligt zu sein. Keine Panik! Mehr Infos dazu gibt es unter: Wie gehen wir als Ortsgruppe die Erstellung des ISK an?
Bis zum 01.04.2023 soll der Koordinationsstelle Prävention des Bistums das ISK zur Prüfung vorgelegt werden.
▼ Warum es gerade für uns als KjG ein Herzensthema sein sollte
Kinder und Jugendliche sind das Herz der KjG. Dass es ihnen gut geht und sie bei uns, in unseren Gruppenstunden, bei unseren Aktionen und bei unseren Freizeiten sichere Orte erleben können, steht bei unserer Arbeit an erster Stelle. Kinder und Jugendliche sollen die Möglichkeit haben sich bei uns frei entfalten und weiterentwickeln zu können.
Es liegt an den Gruppenleiter*innen sichere und geschützte Orte dafür zu schaffen und aufrecht zu erhalten. Dafür müssen wir unsere eigene Arbeit als Gruppenleiter*innen, als Leiter*innenrunde und als Pfarrleitungen auf Risiken für Kinder und Jugendliche überprüfen, unser Miteinander achtsam gestalten und gemeinsam ein wohlwollendes und sicheres Miteinander schaffen. So setzen wir ein klares Zeichen nach Außen, dass Kinder und Jugendliche gut bei uns aufgehoben sind und geben Täter*innen in unseren Strukturen keinen Platz! Damit alle Gruppenleiter*innen Handlungssicherheit in ihrer Arbeit erfahren können, erstellen wir passgenaue Institutionelle Schutzkonzepte für unsere Angebote.
▼ Wie fangen wir als Ortsgruppe am besten an?
Ihr erarbeitet euer eigenes ISK als KjG-Ortsgruppe. Natürlich bleibt hier die Pfarrei, zu der ihr gehört, nicht ganz außen vor, da ihr in eurer Arbeit immer wieder Überschneidungen habt.
Die Arbeitshilfe des Bistums leitet Schritt für Schritt durch den Erarbeitungsprozess eures eigenen ISKs. Diese Arbeitshilfe ging je einer Person der Pfarrleitung per Post zu.
Eine Übersicht des Prozesses findet ihr auf den Seiten 19-25. Die einzelnen Schritte werden euch dann, zusammen mit Methoden und anderen hilfreichen Unterlagen, Stück für Stück in den Kapiteln der Arbeitshilfe nähergebracht.
Die ersten Schritte haben wir euch trotzdem noch einmal kurz zusammengefasst:
- Legt innerhalb der Pfarrleitung oder auch der Leitungsrunde fest, wer hauptverantwortlich für den Prozess, nicht das ISK selbst, ist.
- Erstellt euch eine Übersicht, wer alles zu eurer Gruppe gehört, mit wem ihr zusammenarbeitet, wo ihr mit Kindern und Jugendlichen und auch deren Eltern zusammenkommt und wer noch alles Kontakt zu euch als Gruppe hat, mit euch kooperiert oder anderweitig Einfluss auf eure Arbeit hat. Das Schaubild “Organigramm für Ortsgruppen” oben in den Materialien kann euch als Beispiel oder Inspiration für solche Menschen, Gruppen und Veranstaltungen dienen. In der Arbeitshilfe findet ihr auf den Seiten 17-18 weitere Hilfe dazu.
- Sobald ihr euch einen Überblick über eure Strukturen verschafft habt, gilt es ein eigenes ISK Team zu bilden. Welche Aufgaben dieses Team genau hat, findet ihr auf S. 39 der Arbeitshilfe.
- Für das Team solltet ihr Menschen aus verschiedenen Kontexten eurer Arbeit anfragen, ob sie sich an der Erarbeitung eines ISK beteiligen würden. Die Erarbeitung sollte vielen Menschen die Möglichkeit bieten, sich am Prozess zu beteiligen und ihre Perspektiven einbringen zu können, damit nichts ungesehen bleibt. Mehr dazu findet ihr auf den Seiten 29-37. Vor allem Seite 36 geht auf euch als Verbände auf Ortsebene ein.
- Wenn ihr diese Schritte gegangen seid, beschreibt euch die Arbeitshilfe ab S. 40 detailliert, wie das erste Treffen und alle weiteren Prozessschritte aussehen können und wie ihr konkret weiterarbeiten könnt.
▼ An wen kann ich mich wenden, wenn ich Fragen habe oder Unterstützung brauche?
Auf Diözesanebene hat sich bereits ein ISK Team gebildet, das einerseits das ISK für den Verband auf dieser Ebene erarbeitet, aber auch als Unterstützung für euch da sein möchte. Dazu gehören KjGler*innen aus verschiedenen Regionen des Bistums, aus Teams der DV-Ebene und dem Diözesanausschuss bzw. der Diözesanleitung sowie unsere Präventionskraft.
Wir werden versuchen euch im Laufe der Zeit immer wieder neue und hilfreiche Informationen bereitzustellen und darüber hinaus noch weitere Unterstützungsangebote zu machen. Ihr könnt uns auch per E-Mail unter schutzkonzept[at]kjg-mainz.de erreichen.
Außerdem ist unsere Präventionskraft im Büro telefonisch oder per Mail erreichbar unter praevention[at]kjg-mainz.de.
Darüber hinaus sind auch die Präventionskräfte in euren Pfarreien und die Mitarbeitenden der regionalen Jugendbüros (KJBs) immer für euch ansprechbar
▼ Welche Hilfen gibt es und wird es noch für OGs geben
- Textbausteine, die das ISK Team auf DV-Ebene schon erarbeitet hat, sofern diese ohne große Abänderungen auch auf anderen Ebenen übertragbar sind.
- Zoom-Meetings, um Fragen zu klären und weitere Unterstützungswünsche abzufragen
- Schulungen, um bei der Erstellung des ISK zu unterstützen
- Voraussichtlich eine App mit möglichen Handlungs- und Beschwerdewegen zur erleichterten sowie schnelleren Handhabung für den Ernstfall
▼ Wie geht es nach der Erstellung des ISK weiter?
Sobald das ISK erstellt und durch das Bistum geprüft wurde, gilt es die dort genannten Maßnahmen umzusetzen, die eigene Haltung weiterzuentwickeln und das ISK in die gelebte Verbandspraxis zu übertragen.
Außerdem soll das eigene ISK spätestens alle 5 Jahre noch einmal genauer betrachtet, geprüft und gegebenenfalls noch einmal angepasst bzw. verändert werden. Nur so kann es immer aktuell bleiben und passgenau für das Verbandsleben sein.
Als ständige Ansprechperson gibt es seit der DiKo 2024 ein ISK-Team, welches sich regelmäßig mit der Weiterentwicklung und Anpassung beschäftigt, sowie Hilfen für euch auf Ortsebene und Diözesanebene erarbeitet.
Danke an das Team, das das ISK auf DV-Ebene erarbeitet hat!
Von Juni 2022 bis zum Inkrafttreten am 30. Juni 2023 arbeitete ein 7-köpfiges Team intensiv an der Erstellung des ISKs für den KjG Diözesanverband Mainz und war stets für euch Ansprechperson.
Benedikt Marchlewitz, Hanna Mies, Janis, Svenja und Verena Storch. Auf dem Bild fehlen: Anna Mersch und Teresa Schöning
Feurige Diskussionen um heiße Themen!
Hitzige Debatten und ein kühles Bier!
Ein Kamin – eintausend Meinungen!
Ich, die Kirche und der Sex
Die Kirche und ihre Einstellung zur sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt, dem Zölibat, dem Komplex Ehe,… und wieso gibt’s eigentlich keine Priesterinnen? Puh, schwierig, deswegen lohnt es sich erst recht darüber zu diskutieren. Challenge accepted?!
Ich, mein Glauben und die Kirche
Heutzutage, bei all der Kritik, Christ*in und Mitglied in einem katholischen Jugendverband zu sein, ist vielleicht für euch genauso schwierig, wie für uns manchmal. Da fragt man sich, passt das, was ich glaube, und die Kirche eigentlich zusammen. Oder viel früher: Was genau glaube ich eigentlich? Wo zweifle ich? Wer oder was ist Gott für mich? Lasst uns drüber reden.
Ich, mein Leben und das Glück
„Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit“. Seht ihr das wie Erasmus von Rotterdam? Oder seht ihr das ganz anders? Habt ihr euch kürzlich erst gedacht, ihr könntet mal wieder darüber nachdenken, was euch im Leben glücklich macht? Allein schon über Glück zu reden, kann glücklich machen, zeigt unsere Erfahrung mit diesem Kamingespräch.
oder euer Themenwunsch
In eurer Runde wird gerade etwas ganz anderes heiß diskutiert: Wie umgehen mit unseren evangelischen, muslimischen oder jüdischen Kolleg*innen? Wo bleibt eigentlich die Gerechtigkeit und die Nächstenliebe? Oder ganz was anderes? Wir sind offen dafür, eure Gesprächsrunde anzuleiten und mitzudiskutieren.
2022 war es endlich soweit und wir konnten den 2021 wegen Corona ausgefallenen Bildungsurlaub nachholen. Mit 22 jungen Menschen haben wir uns aufgemacht in das heilige Land und 10 unvergessliche Tage erlebt. Aktuell laufen die Vorbereitungen für eine Wiederholung des Projektes 2024.
KjGoes Israel und Palästina 2022
Mit der KjG die Vielfalt der Religionen und Politik im Heiligen Land kennenlernen.
10 Tage im Heiligen Land liegen hinter uns und wir haben einiges zu berichten. Weiter unten findet ihr dafür das Reisetagebuch aus unserer Gruppe, natürlich gibt es aber auch noch einen ausführlichen Reisebericht.
Nach langer Vorbereitung und einer coronabedingten Verschiebung der Fahrt war es am 19.09.2022 endlich soweit:
Eine Gruppe von 22 jungen Erwachsenen aus dem Bistum Mainz machte sich auf den Weg, um das Heilige Land kennenzulernen!
Früh morgens ging es aus allen Teilen des Bistums los, um sich am Frankfurter Flughafen zu treffen. Nach einer kurzen Befragung durch die israelischen Sicherheitskräfte konnten wir in Richtung Tel Aviv abheben. Vor Ort trafen wir unseren Guide Raed, der uns in den nächsten Tagen durch Israel und Palästina führen sollte – ein absoluter Glücksgriff wie wir immer wieder merken durften.
Als erstes stand die Mainzer Partnerstadt Haifa auf der Reisetour. Dort hatten wir einen wunderschönen Blick über die Stadt und die Bucht bis hin zur libanesischen Grenze. Spät abends erreichten wir unsere Unterkunft am See Genezareth und bekamen einen kulinarischen Vorgeschmack auf die kommenden zehn Tage.
Unsere nächsten Tage starteten vom See aus und bewegten wir uns auf den Spuren Jesu in Nazareth, Kapernaum und weiteren Stätten um den See herum. Besonders der Freiluft- Gottesdienst direkt am Wasser mit dem ehemaligen Mainzer Dekan, Pater Zacharias, war ein Highlight.
Neben den biblischen Erzählungen haben wir uns auch intensiv mit der politischen Situation im Land beschäftigt. Wir besuchten das Ghetto-Fighter-Museum, welches das erste Museum zum Gedenken an den Holocaust beziehungsweise die Shoa war und von Überlebenden des Warschauer Ghettoaufstandes errichtet wurde. Hier beschäftigten wir uns mit unterschiedlichen Formen von Erinnerungskultur und Kapiteln der Shoa.
Außerdem erfuhren wir von der Vertreibung der arabischen Bevölkerung im Zuge der israelischen Staatsgründung 1948. Im christlichen Dorf Bar´am gab uns ein Nachfahre einer vertriebenen Familie ganz persönliche Einblicke und Perspektiven in die Geschichte seiner Familie. Die Dimension des Konflikts, auch über die Grenzen Israel und Palästinas hinaus, wurden uns beim Ausflug in die 1967 durch Israel eroberten Golanhöhen deutlich. Hier schauten wir nach Syrien und sahen die von Krieg vernarbte Landschaft.
Nach drei Tagen nahmen wir vom See Genezareth Abschied und fuhren entlang der Grenze zu Jordanien Richtung Süden mit dem Ziel Jerusalem.
Erster Zwischenstopp war die Taufstelle Jesu. Hier hörten wir einen durch Teilnehmende der Gruppe vorbereiteten Vortrag, über die Wasserknappheit der Region. Von dort ging die Fahrt weiter den Jordan und das Tote Meer entlang bis zur Felsenfestung Masada. Diese war der letzte Rückzugsort der jüdischen Rebellen im Aufstand gegen Rom im 1. Jahrhundert n.Chr.
Ein weiteres Highlight war das anschließende Bad im Toten Meer – das „Sitzen“ im Wasser ist ein Gefühl, das man einfach erlebt haben muss. Nach diesem besonderen Bad stand der Aufstieg – immerhin ca. 1200 Höhenmeter Unterschied – nach Jerusalem an.
Vor dem Kennenlernen Jerusalems stand aber zunächst Bethlehem auf dem Programm. Dort trafen wir auf Studierende der Bethlehem Universität, mit denen wir Lebensrealitäten und Alltage vergleichen konnten. Danach besichtigten wir die Geburtskirche sowie die Hirtenfelder und hatten Zeit für eine leckere Falafel in der Altstadt.
Am Nachmittag stand erneut der israelisch-palästinensische Konflikt im Fokus. Nach dem eindrücklichen Blick auf die Trennmauer zwischen Israel und Palästina und dem Besuch des „Walled Off“ Hotels der Künstlergruppe Banksy, bildete der Ausflug zum Friedensprojekt „Tent of Nations“ den Abschluss des Tages. Dort hörten wir die beeindruckende Geschichte der Familie Nassar und ihres gewaltlosen Widerstands gegen die israelische Besatzung. Zum Abschluss konnten wir es uns als KjGler*innen nicht nehmen lassen in der wunderschönen Atmosphäre der Natur mit Blick auf die Lichter der Städte ein paar Lagerfeuerlieder anzustimmen.
In den nächsten Tagen waren wir mit wechselndem religiösem wie politischem Blick durch die Jerusalemer Altstadt unterwegs. Der Kreuzweg Jesu, die Grabes- und Auferstehungskirche, völkerrechtswidrige jüdische Siedler*innen innerhalb Jerusalems, der Kontakt mit örtlichen Händler*innen, ein Gespräch mit einer politischen Stiftung aus Deutschland, die Klagemauer bzw. westliche Stützmauer des Tempels oder auch der exklusive Besuch des Felsendoms und der al-Aqsa-Moschee – es gab viel zu erleben und zu verarbeiten!
Sich als Gruppe immer wieder zwischen den Konfliktlinien zu bewegen und über diese teils massiven Grenzen hinaus war für uns sehr eindrücklich. Es wurden viele Denkprozesse in Gang gesetzt und einige Frage konnten während der Reise noch gar nicht richtig formuliert werden. Dazu beigetragen hat vor allem, dass auf der Reise nicht nur geschichtsträchtige Orte besucht wurden, sondern es ermöglicht wurde mit den Menschen vor Ort in den Dialog zu kommen. Auf diese Weise wurden die Orte mit biographischen Erzählungen verbunden und erfahrbar.
Zum Abschluss der Reise ging es über Emmaus-Abu Gosh nach Tel Aviv. Nach einem Abschlussimpuls am Strand nutzen wir die Möglichkeit im Mittelmeer zu schwimmen, zusammen noch ein wenig das Nachtleben kennenzulernen und die letzten zehn Tage Revue passieren zulassen.
Den Rückflug am Morgen betraten wir mit gemischten Gefühlen: Müde, erschöpft, aber auch glücklich: Hinter uns lagen zehn Tage, die gefüllt waren mit schönen Momenten, tollen Erfahrungen, aber auch traurigen Geschichten, die uns zum Nachdenken und Reflektieren des Erlebten und Gehörten bewegt haben.
Nicht wenigen von uns hallt noch das Bild des malerischen Sonnenuntergangs in Tel Aviv nach; ein wunderschöner Abschluss für unsere Zeit im Heiligen Land, die auf verschiedenen Ebenen noch nachwirken wird.
Ihr braucht noch mehr Eindrücke und Geschichten? Dann schaut euch doch gerne das Reisetagebuch der Gruppe an:
Tag 1: Anreise und erste Eindrücke
Endlich geht es los !
Nach zwei Jahren bangen und warten konnten wir den Bildungsurlaub antreten.
In aller Frühe machten sich die Teilnehmenden aus den verschiedenen Ecken des Bistums auf den Weg zum Frankfurter Flughafen.
Am Terminal 1, hatten sich bis 08.00 Uhr dann alle 21 von Deutschland aus Reisenden versammelt.
Nach einer intensiven Befragung bzgl. des Landes, unseres Gepäck und unseren Reiseplänen, die sprachlich teilweise ihre Hürden hatte ging es in die Sicherheitskontrolle, wo die ein oder anderen noch einmal nach Sprengstoff untersucht wurden.
Endlich in der Abflughalle versammelt wurde uns mitgeteilt dass der Flug Verspätung hatte. Die Zeit haben wir genutzt um uns als Gruppe nochmal kennenzulernen und zusammen einen Einstieg in die Fahrt zu finden.
Gegen 11.30 Uhr ging es dann endlich hoch in die Lüfte.
In Tel Aviv angekommen, begrüßte uns unser Guide und der Busfahrer. Nach 2 Stunden Fahrt kamen wir in Haifa an und sammelten Martin unsere pädagogische Reiseleitung ein, welcher von Brebbia aus angereist war.
Nun waren wir endlich vollständig
Anschließend machten wir uns auf in Richtung Bahai Gärten und genossen den wunderschönen Ausblick bei Nacht über Haifa.
Zurück im Bus zum See Genezareth fiehlen wir dann wir die Wölfe über den Humus und die Brezelchen her die Martin als Snack mitbrachte. So kann man das Leben doch aushalten.
Zum Abschluss des Tages haben wir zum ersten Mal im Dunkeln den See Genezareth bewundert und unsere Füße im Wasser baumeln lassen.
Mit voller Freude auf die nächsten Tage, aber auch ziemlich müde ging es dann ins Bett.
Tag 2: Nazareth und Holocaust-Gedenken
Der erste volle Tag am Lake of Galilee. Aaron (Name von der Redaktion bewusst nicht geändert) hat bei allen – größtenteils weiblichen – Menschen mit langen Haaren einen Stein im Brett, weil er einen Föhn hat und das nur, falls ihn jemand anderes braucht.
Nach einem überaus großen und leckeren Frühstücksbuffet stand Nazareth auf dem Programm.
Unser Guide nutzte die Busfahrt, um uns mit vielen interessanten Infos zu versorgen. Dennoch war Nazareth sehr beeindruckend. Die griechisch-orthodoxe Kirche, Verkündigungsbasilika, Synagogen-Kirche und die Josefskirche standen auf dem Plan. Sehr unterschiedliche, aber sehr beeindruckende Orte für uns.
Die Verkündigungsbasilika ist umgeben von Darstellungen der Verkündigung. Diese Darstellungen wurden von verschiedenen Ländern gestiftet. Interessant war die Darstellung auf dem Geschenk des Vatikanstaats: Der Papst wird hier größer als der Erzengel oder die Gottesmutter Maria dargestellt und nimmt ca. ein Viertel des Bildes ein. Ist dies ein Hinweis auf das hierarchische Kirchensystem oder wollte sich der spendende Papst nur „gebührend“ darstellen?
In der Verkündigungsbasilika herrscht im Normalfall andächtige Ruhe. In allen Kirchen im Heiligen Land soll alle Erklärung außerhalb stattfinden. Sehr erfrischend war es daher, dass eine große Gruppe im oberen Teil der Basilika Messe gefeiert hat. Ein Referat von Marta und Mira über die arabischen Israelis im jüdischen Israel hat uns in der Nähe der Basilika die politischen Dimensionen auch an diesem biblischen Ort nah gebracht.
Nachdem in einem kleinen Basar eine Diözesanleitung schon alle körperlichen Bedürfnisse mit Granatapfelsaft gestillt hatte, konnten zur Mittagszeit alle Hungrigen einen Falafel essen. Den Preis hat unser Reiseleiter Andreas gekonnt heruntergehandelt.
Nach Nazareth konnten wir das Ghettofighter Museum besuchen. Dieses ist das erste Museum auf jüdischem Boden, welches die Shoa thematisiert. Auch heute noch ist das Museumskonzept frisch und die Zeit war gerade mit unserer Museumsführerin aus Berlin zu kurz. Passend zum Besuch gab es ein Referat von Sina und Sophie zum Eichmannprozess.
Zurück in der Unterkunft konnten wir noch in den See springen bevor wir mit Abendessen, Abendrunde und Impuls den Tag beschlossen.
– Carolin und Martin
Tag 3: Anfänge des Christentums rund um den See Genezareth
BAM! Der Wecker klingelt. Und das heute früher als gestern. Beim Frühstücksbuffet wird erstmal ordentlich geschaufelt um die Energie für den Tag zu tanken. Dann gehts auch schon los und wir tuckern zum Berg der Seligpreisungen. Traurigerweise wütete dort vor einigen Monaten ein Feuer, was sich im Garten widergespiegelt hat. Von dort hatten wir dennoch einen schönen Blick über den See.
Dann gings auch schon weiter nach Tabgha zu einem Gottesdienst direkt am See mit Pater Zacharias – einem echten Mainter Priester. Anschließend konnten wir noch einige Fragen stellen bevor es weiterging zur Behindertenbegegnungsstätte Beit Noah, wo wir Paul kennenlernen durften, der uns einiges erzählt hat. Es folgte eine Besichtigung der Brotvermehrungskirche.
Kurz darauf folgte die Fahrt Richtung Norden in den Golan mit Blick nach Quneitra. Unser Guide hat uns eine Übersicht über die Grenzsituation zu Syrien gegeben. Ergänzend dazu haben wir einen Kurzvortrag zur Blauhelmmission gehört. Dann gings auch schon wieder in den Bus zur Weiterfahrt nach Bar‘am mit Besichtigung der Ruinen einer antiken Synagoge sowie eines arabischen Dorfes in dem bis zu ihrer Vertreibung 1948 maronitische Christen lebten. Dort durften wir die Lebensgeschichte eines direkt Mitgliedes der Gemeinde hören. Danach sind wir zur Primatskirche gefahren. Zum Altar der Kirche ist ein Stein, auf welchem Jesus gestanden haben soll.
Die Weiterfahrt nach Capharnaum, der „City of Jesus“, einem archäologischen Park, in welcher Jesus in dem Haus von Petrus‘ Schwiegermutter gelebt haben soll. Zurück im Hotel haben wir gemeinsam einen Impuls angehört und sind im See Genezareth geschwommen, was ein schöner Abschluss war.
– Aline und Tamara
Tag 4: Taufstelle Jesu und Ankunft in Jerusalem
Ein letztes mal Frühstück am See Genezareth und ab ging es in den Bus. Nach 8 Minuten und einer holprigen Durchzählrunde ging es endlich los. Ein weinendes Auge, da wir den See verließen, aber auch ein lachendes Auge, da wir nun nach Jerusalem fuhren.
Nach einer kurzen Tank- und Pinkelpause – wo es wohl auch den besten Kaffee der Welt gab – kamen wir an der Taufstelle Jesu an. Der Jordan, der nicht nur die Taufstelle Jesus war, sondern auch die Grenze zu Jordanien ist, gab einigen eine kleine Erfrischungsmöglichkeit bei der prallen Wüstenhitze. Außerdem gab es einige interessante Fakten von Luca und Schmitty über das Problem der Wasserknappheit in Israel. Not macht bekanntlich erfinderisch, Entsalzungsanlagen und Wassermanagemant, halfen ungemein, um dem Problem entgegen zu wirken.
Wie auch am See Genezareth wurde uns am Jordan wieder klar, dass Verbotsschilder nicht zu ernst genommen werden sollten -hust Aaron hust-.
Leider wurde aus der Besichtigungstour von Masada nichts. Neben dem spannenden Referat von Johannes und Teresa über die tragische Geschichte Masadas, sollte es noch mit der Seilbahn auf die Felsenfestung gehen. Oben angekommen hätte man die Belgerungscamps der Römer rings um den Berg erblicken und die Festung besichtigen können. Leider wurde uns diese Gelegenheit genommen. Zum Glück würde ich sagen, war die Seilbahn defekt bevor wir hochgefahren sind und nicht danach. Da dadurch unser Aufenthalt stark verkürzt wurde, konnten wir länger im Toten Meer treiben und ein kühles Bier genießen. Vermutlich ein Moment den einige nicht so schnell vergessen werden.
Der krönende Abschluss war dann die Aussicht auf die Altstadt Jerusalem. Pünktlich zum Sonnenuntergang bekamen wir den ersten Überblick auf unser Zuhause der nächsten Tage. Nach einer kleinen Abschlussrunde auf der Dachterasse der Unterkunft, wurde der Transfertag gut abgerundet. Und alle sind gespannt auf die nächsten aufregenden Tage.
– Benedikt und Marie